Oktober 7, 2025
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Mehr Druck, mehr Konflikte

Direkt zum aktuellen Seminar-Folder: https://hemmecke.com/mehr-druck-mehr-konflikte (Anmeldung bis 17.10.2025)

Der Druck

Der Spardruck sowohl im öffentlich finanzierten Sektor als auch in zahlreichen Wirtschaftsunternehmen führt geradewegs zur Streichung von Mitteln, die man scheinbar am schnellsten und mit dem geringsten negativen Effekt einsparen kann: für die Entwicklung von Führungskompetenzen, für die Begleitung von Konfliktlösungen, für regelmäßige Supervision, für Workshops und Klausuren zur Neuausrichtung, zur Reflexion und Weiterentwicklung. Das kann man sich nur in guten Zeiten leisten! Was passiert?

Die Folgen

Eine Spirale entstehet, weil auch in Organisationen nur Menschen arbeiten.

Ergebnis sind noch mehr Konflikte! Weil Führungskräfte dem Druck auch nicht mehr standhalten können und ihn nach unten - oft unabsichtlich - weitergeben. Weil sich Spannungen rasant zu ausgewachsenen Konflikten entwickeln.

Weil aus einem Vor-lauter-innerem-Stress-auf-dem-Gang-nicht-Grüßen ein Der-hat-mich-absichtlich-Ignoriert wird. Weil die Eskalationsspirale so schnell startet wie nie vorher. Und weil dann jedes weitere Wort - und vor allem jedes weitere Nicht-Wort - vor dem Hintergrund interpretiert wird, dass der andere einem den eigenen Erfolg nicht gönnt, einem eins auswischen will, oder sogar dafür sorgen will, dass man den eigenen Job verliert!

Die Begleitung von Konfliktklärungen als Beraterin

Manchmal eskaliert ein Konflikt auf ganz oberster Führungs- oder auf einer unersetzbaren Fachkollegenebene derart, dass ich doch noch hinzugezogen werde und als Feuerwehr den Brand löschen soll. Oft gelingt es,

  • durch ruhiges, genaues und empathisches Zuhören, das allen Beteiligten gegeben wird,
  • durch sortierendes Paraphrasieren auf der Sach-, Gefühls- und Bedürfnisebene

ein Lichten der "dämonisierten Zone" (Glasl) bei den Beteiligten zu erreichen.

Die dämonisierte Zone ist der Sog oder Nebel, in den jede:r von uns gerät, wenn wir im Konfliktfall nur noch unsere eigene Verletzung wahrnehmen, nicht jedoch die der anderen Seite. Wenn wir die (wohlwollenden) Versuche der Gegenseite als "falsch", "unehrlich" oder "hinterhältig" interpretieren. Wenn wir es "dem anderen zeigen" wollen, um uns selbst zu schützen. 

Dann kann durch ein mediiertes Gespräch gemeinsam mit allen Beteiligten nach und nach für Klärung des Geschehenen gesorgt werden, für Verstehen auf beiden Seiten, für das wieder Erkennen von Gemeinsamkeiten, und für konstruktive Lösungen echt unbefriedigender Situationen, die sich, wenn die Menschen wieder in Kontakt miteinander sind und einander zaghaft vertauen, oft wie von selbst finden.

Die Einsparungen für Organisationen

Die Kosten für eine:n Berater:in sind oft "Peanuts" im Verhältnis zu den Kosten, den ein Konflikt und seine Folgen verursachen. Ein Konflikt lässt sich oft in wenigen Beratungsstunden (z.B. zwei Einzelgespräche und ein gemeinsamer Mediations-Halbtag, macht acht Beratungseinheiten).

Mit jedem gelösten Konflikt werden wochen- und monatelange Krankenstände gespart, denn Menschen in eskalierten Konflikten werden irgendwann krank. Statt der stundenlangen Klagen der Beteiligten unter der Kolleg:innenschaft (oft ohne positive Wirkung auf den Konflikt, im Gegenteil, denn über die Zeit werden mehr und mehr Menschen in den Konflikt hineingezogen) oder Stunden und Tagen unproduktiver Zeit (weil die Gedanken mit dem Konflikt beschäftigt sind), wird miteinander an Sachproblemen gearbeitet. Am Ende spart jeder gelöste Konflikt jedenfalls Kündigungen und die Zeit/Ressourcen für die Suche, Auswahl, Neueinstellung und Einarbeitung neuen Personals.

Warum Konflikte trotzdem nützlich sind?

Weil sie immer zeigen, dass etwas nicht stimmt. Manchmal braucht es auch organisationsstrukturelle Lösungen, Schnittstellenklarheit, Führungskräfteentwicklung usw. Wenn Konflikte erst kalt werden ("implodieren"), ohne gelöst zu sein, vergiften sie Betriebsklima, Zusammenarbeit und Kreativität.

Implosion bedeutet innerlich zusammenfallen. Führen sichtbare Konflikte und deren Austragung über einen längeren Zeitraum zu keiner Lösung als zu immer weiterer Eskalation, kann es zu einer Implosion kommen. Der Konflikt rutscht ungelöst ins Eisfach: es wird nicht mehr offen über den Konflikt geredet ("es passt eh"), sondern die hinten herum, vielleicht auch gar nicht mehr. Die Energie bleibt im Konflikt gebunden und steht nicht für die Arbeit zur Verfügung. Implodierte, kalte Konflikte sind noch um einiges herausfordernder zu lösen.

Warum ich das tue?

Es erfüllt mich mit ganz viel Sinn, wenn ich spüre, welche emotionale Erleichterung die Beteiligten erleben, wenn die Dinge auf den Tisch kommen, ohne dass sie ihnen um die Ohren fliegen. Wenn ihnen ehrlich zugehört wird (sogar von ihrem Gegner) und wenn sich Lösungsaktivität am Horizont abzeichnet und sie selbst merken, wie sie wieder in ihrer Kraft, Energie und Kreativität sind.

Willst du das auch können?

Melde dich gern zu meinem Seminar für Berater:innen, Supervisor:innen, Personalentwickler:innen und Führungskräfte zum "Sicheren Umgang mit Konflikten" an.

Zeit:

  • Freitag, 11. November 2025 von 11 bis 18 Uhr
  • Samstag, 12. November 2025 von 9 bis 18 Uhr

Ort: "Spielraum" im Hauptplatz 23, 4020 Linz/Oberösterreich, https://hauptplatz23.at/

Kosten: 790,- Euro (inkl. Vormittags- und Nachmittagsverpflegung)

Anmeldung: office@hemmecke.com (Anmeldefrist bis spätestens: 17. Oktober 2025)

Für mehr Informationen zum Seminar gibt es hier den Folder:

Foto: Birger Strahl auf Unsplash

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© Jeannette Hemmecke